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NABU Hessen – Pressemitteilung
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Macht euren Garten barrierefrei
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NABU Hessen wirbt für Gärten, in denen Wildtiere sich wohl fühlen
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Wetzlar - Unsere Gärten und Grünanlagen sind unverzichtbare
Lebensräume für viele Tierarten. Doch viele der Arten sind auch im Siedlungsraum inzwischen in Bedrängnis geraten und brauchen
dringend Unterstützung. „Egal, ob Igel, Fledermaus, Eichhörnchen, Kröte oder unsere Gartenvögel, immer mehr Wildtiere, die
unsern Alltag im Siedlungsraum über lange Zeit begleitet haben, haben es inzwischen immer schwerer zu überleben. Wer ein paar
grundsätzliche Tipps beachtet, kann ihnen aber einfach unter die Arme greifen und so dazu beitragen die Vielfalt um uns herum
zu erhalten“, sagt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen.
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Für die meisten Wildtiere
sind die grundlegenden Probleme schnell identifiziert: Es mangelt an geeignetem Wohnraum und
Nahrung. „Vielen Gartenbesitzenden ist gar nicht bewusst, dass unsere Grundstücke für die Tiere
nur noch schwer zu betreten und verlassen sind. Die zunehmende Bebauung und Versiegelung
verhindert, dass sie problemlos zwischen den Grundstücken wechseln und so genügend Futter und
Partner finden. Hier kann man schon mit einfachen Mitteln Abhilfe schaffen“, erläutert der
Landesvorsitzende. Dichte Grundstückseinfriedungen verhindern etwa, dass Igel von Grundstück zu
Grundstück wandern können. Hier reichen schon kleine mindestens 10 x 10 cm große Öffnungen in
Toren oder Zäunen und Aufstiegshilfen bei Treppenstufen mit mehr als 18 cm Höhe, um Igeln (und
auch Kröten) das Leben deutlich zu erleichtern. Solche “Igelrennbahnen” ersparen den
Stacheltieren kräftezehrende Umwege. Wer dann noch mit Ast- und Laubhaufen in ruhigen Ecken für
sichere Rückzugsorte sorgt, hat den Igeln schon enorm weitergeholfen.
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Den Boden
wieder atmen lassen
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„Große Teile unserer
Grundstücke sind inzwischen versiegelt oder bebaut. Das erschwert den Bodenlebewesen und auch
zum Beispiel dem Maulwurf das Vorankommen und Überleben. Prüfen Sie doch einmal, ob auf Ihrem
Grundstück nicht mehr Boden entsiegelt werden kann, und lassen Sie die Bodenlebewesen wieder
durchatmen“, rät Sommerhage. Schottergärten mit Folien und Beton machen dem kleinen Buddler das
Leben zusätzlich schwer. Auch hier gibt es pflegeleichte und naturnahe Alternativen, wie z. B.
Kiesgärten nach alpinem Vorbild oder Beete mit pflegeleichten Bodendeckern und heimischen
Stauden, die für reichlich Futter für Maulwurf, Igel, Gartenvögel und Co sorgen. Und nebenbei
lohnt sich die Entsiegelung auch finanziell, denn versiegelte Böden werden mit einer höheren
Abwassergebühr angerechnet.
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Tierische
Nachbarn scheuen das Rampenlicht
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Neben den Barrieren durch
Zäune und versiegelten Flächen spielt auch unser nächtliches Kunstlicht eine enorme Rolle. „Uns
als tagaktiven Wesen erscheint Licht immer noch als etwas Harmloses, wenn nicht sogar
Notweniges. Aber unser nächtliches Kunstlicht ist ein riesiges Problem für die Tier- und
Pflanzenwelt um uns herum. Und dabei geht es nicht nur um die nachtaktiven Tiere wie
Fledermäuse, Igel oder Nachtfalter. Selbst bei den tagaktiven Gartenvögeln lassen sich negative
Effekt ähnlich einem Burnout nachweisen, da sie durch das Dauerlicht in ihren Ruhephase gestört
werden“, so Sommerhage. Auch viele Bodenlebewesen und Mikroorganismen, die wichtig für die
Gesundheit und Fruchtbarkeit unsere Böden sind, werden erheblich durch das Licht unserer
bodennahen Gartenleuchten gestört. Die Auswirkungen auf diese Tiere mögen im ersten Augenblick
nicht so auffällig sein, wie tote Insekten an der Lampe. Aber auch hier verschwinden durch das
abgestrahlte Licht zahllose Tiere und mit ihnen ihre wichtigen Leistungen für ihr Ökosystem.
Dabei ist der Großteil des Kunstlichts unnötig und lässt sich durch Alternativen wie
Reflektoren ersetzen oder durch geeignete Lampen und gut eingestellte Zeitschaltuhren und
Bewegungsmelder in seinen negativen Auswirkungen deutlich reduzieren.
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Naturnah
macht satt und sicher
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Aufgeräumte Gärten mit
englischem Rasen bieten weder Nahrung noch die nötigen Rückzugsorte für Tiere. Im naturnahen
Garten mit einer vielfältigen Auswahl heimischer Pflanzenarten ist der Tisch für alle reich
gedeckt, ohne dass zugefüttert werden muss. „Wichtig ist, dass wir auch hier nicht zu viel
aufräumen und Samenstände und wilde Ecken stehen lassen, damit die Tiere sich bedienen können.
Auch das Laub sollte im Garten verbleiben, denn es dient vielen Tieren als Versteck oder
Futterquelle“, so Sommerhage. Hochstapler sind übrigens unter den tierischen Nachbarn gern
gesehen, denn Asthaufen, Benjeshecken, lockere Steinhaufen und Co. bieten wichtige Rückzugs-
und Überwinterungsmöglichkeiten und sind aktuell leider meist Mangelware. Lockere Steinhaufen
bieten Eidechsen, Kröten und Mauswieseln perfekte Verstecke. Dichte Hecken und Totholz im
Garten helfen unter anderem Igeln, Spitzmäusen und Eichhörnchen bei ihren Wanderungen sichere
Zwischenstopps einzulegen und sich so im Siedlungsraum auch bewegen zu können. Gleichzeitig
sind sie sichere Häfen, in die sich Gartenvögel und ihr Nachwuchs vor Fressfeinden retten
können. „Bitte achten Sie auch auf einen sicheren und leichten Zugang zu Wasser. Gerade in den
immer häufiger werdenden Trockenphasen ist Wasser für die Tiere in unseren Gärten nur noch
schwer zu erreichen“, gibt der Landesvorsitzende zu bedenken. Stark wassergebundene Arten wie
Libellen und Amphibien leiden besonders unter den Trockenphasen und brauchen sichere
Möglichkeiten für eine erfolgreiche Fortpflanzung. Mit flachen Einstiegen, kleinen Steinen oder
Ästen als Sicherung an Tränken und Teichen und guten Abdeckungen von Regentonnen mit steilen
Wänden, können alle Tiere im Garten das Wasser sicher nutzen.
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Referentin für Umweltkommunikation
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Ich bin immer vormittags erreichbar.
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NABU Hessen-Pressestelle
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Dr. Kathrin Kaltwaßer | Dr. Berthold Langenhorst
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Telefon: 06441 - 67904-18 | -17
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Mobil: 0157-77913719 | 0170-8347614
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