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NABU Hessen – Pressemitteilung
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Storchschnabel statt Geranie – so klappt es mit der Artenvielfalt
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NABU-Tipps für sinnvolle Alternativen zu beliebten Beet- und Balkonpflanzen
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Wetzlar - Die hessische Natur explodiert und die
Gartensaison steht in den Startlöchern. Im Pflanzenhandel gibt es schon ein breites Angebot der üblichen Topseller: Geranien,
Stiefmütterchen oder Petunien. Bei Garten- und Balkonbesitzenden stehen immer noch viele Pflanzen hoch im Kurs, die zwar schön
anzusehen sind, aber wenig für die Artenvielfalt tun. „Das Statistische Bundesamt listet die zehn beliebtesten Beet- und
Balkonpflanzen in Deutschland auf – darunter sind sieben, die keinen oder wenig Nutzen für Insekten und Vögel haben“, sagt Maik
Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Der NABU gibt darum Empfehlungen für Alternativen, die beides können: gut
aussehen und Nahrung für Insekten und andere Gartentiere bieten.
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„Viele beliebte Zierpflanzen kommen von anderen Kontinenten,
sind oft pflegeintensiv und brauchen regelmäßig Dünger und Wasser. Das ist ein Problem, wenn die Sommer durch die Klimakrise
heißer werden“, so Sommerhage. „Zudem sind viele dieser Pflanzen bei uns nur einjährig, weil sie unsere Winter nicht überstehen
können. Sie müssen darum jedes Jahr neu produziert werden. Das ist gut für den Handel, aber nicht nachhaltig.“ Denn in der
kommerziellen Produktion von Gartenpflanzen wird viel Torf verwendet. Auch der Transport und die Einweg-Plastiktöpfe belasten
die Umwelt. Besser für das Klima, die Natur und den eigenen Geldbeutel sind heimische und mehrjährige Alternativen zu den
Bestsellern aus dem Bau- oder Gartenmarkt. Die kauft man am besten in Gärtnereien, die auch Wildpflanzen führen. „Für jeden
Standort im Garten gibt es heimische Wildpflanzen, viele davon eignen sich auch für Kübel und Balkonkästen. Wer auf diese
Alternativen umsteigt, kann sich über einen artenreichen Garten oder Balkon freuen, denn mit der Insektenvielfalt ist auch der
Nachwuchs bei den Gartenvögeln gesichert“, so Sommerhage.
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Geranien stammen aus dem südlichen Afrika
und sind bei uns nicht winterhart. Sie brauchen viel Wasser und nährstoffreiche Erde, bieten keinen Nektar oder Pollen für
heimische Insekten. Der heimische Storchschnabel, etwa der Blutstorchschnabel, ist ein mehrjähriger anspruchsloser Dauerblüher,
der auch ein Großartiger Bodendecker ist. Schmetterlinge und Wildbienen fliegen auf ihn.
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Stiefmütterchen: Die im Handel erhältlichen
Sorten sind auf die Produktion von Blüten gezüchtet, Nektar und Pollen haben sie nicht. Auch sie müssen jedes Jahr ersetzt
werden. Das Hornveilchen ist zwar ebenfalls nicht heimisch, produziert aber Nektar. Eine noch bessere Alternative sind
heimische Frühlingsboten wie Veilchen, Schlüsselblumen, Küchenschelle, Kleines Seifenkraut oder Vergissmeinnicht.
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Kapkörbchen: Die südafrikanische Pflanze
liebt Sonne und Wärme und braucht regelmäßig Wasser und Dünger. Hübsche, ausdauernde und pflegearme Alternativen sind zum
Beispiel Färberkamille, Zwergglockenblume, Sandthymian oder Heidenelke. Sie kommen auch gut mit Trockenheit zurecht.
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Chrysanthemen stammen aus China, werden bei
uns meist einjährig gezogen, kommen nur schlecht durch den Winter, brauchen regelmäßig Dünger und dürfen nicht austrocknen. Sie
blühen lange und bis in den Herbst hinein. Alternativen können hier Wiesen-Margerite, Große Fetthenne, Moschusmalve, Echtes
Seifenkraut oder Wiesen-Flockenblume sein.
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Petunien: Auch sie sind einjährig und haben
einen hohen Nährstoffbedarf. Als Alternative im Balkonkasten, die mit weniger Nährstoffen und Trockenheit zurechtkommen, kann
man etwa Bergminze, Heidenelke oder den Wiesensalbei pflanzen. Ihre Blüten locken viele Wildbienen, Tag- und Nachfalter
an.
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Frühlingsprimeln: werden in breiter
Farbpalette gezüchtet, diese Auslese geht auf Kosten des Nektars und Pollengehaltes. Die drei einheimischen Primelarten
(Primula veris, Primula elatior und Primula vulgaris) sind dagegen nicht nur robust und schön, sondern
wahre Insektenmagneten, da sie aus eigenem Interesse der angestrebten erfolgreichen Bestäubung viel Nektar und Pollen
produzieren. Sie sind auch beliebte Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen.
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Beetbegonien sind ebenfalls nicht heimisch,
ursprünglich stammen sie aus den tropischen und subtropischen Gebieten entlang des Äquators und brauchen regelmäßig Dünger. Sie
sind auf Optik gezüchtet, haben kaum Wert für Insekten. Gute Alternativen sind Alpenveilchen, Rundblättrige Glockenblume oder
der Ährige Ehrenpreis.
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Referentin für Umweltkommunikation
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Ich bin immer vormittags erreichbar.
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NABU Hessen-Pressestelle
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Dr. Kathrin Kaltwaßer | Dr. Berthold Langenhorst
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Telefon: 06441 - 67904-18 | -17
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Mobil: 0157-77913719 | 0170-8347614
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